Quickshot - Schnellschuss vom 04.05.2005 | Quickshot-Index

Leseempfehlung

Erwin Einzinger: Aus der Geschichte der Unterhaltungsmusik

Es soll niemand behaupten, die Freude am Experiment in der deutschsprachigen Literatur wäre tot

  

Nach zehnjähriger Pause seit Das wilde Brot (1995) meldet sich der österreichische Romancier und Lyriker Erwin Einzinger wieder vehement zu Wort – mit einem Roman, der an die Grenzen des Genres stößt und sie erweitert. Was den Leser auf 527 Seiten erwartet, ist eine assoziativ verbundene umwerfende Fülle an musikalischen, literarischen, kulturellen, historischen, gesellschaftlichen und anderweitigen Exkursen: ein Brachialschlag durch unsere Zivilisation. Unbedingt zu empfehlen.
                                                                                   J.B.

Auszüge aus Pressestimmen:

»... Mit einem souveränen Umgang auf der Inhalts- und Zeitachse zeigt
Einzinger, wie in einem mentalitätsgeschichtlichen Porträt unserer Zeit alles mit allem zusammenhängt.«
   (Evelyne Polt-Heinzl, Die Presse)

»Einzingers Roman hat zwar literarische Vorläufer, er steht aber zugleich auf der Höhe der Zeit und entspricht in seiner Struktur dem Zappen am Fernseher und der globalen Vernetzung durch das Internet. Die sinnstiftende Interpretation von nicht als zusammenhängend Intendiertem gehört mittlerweile zu unseren täglichen Praktiken. „So viel Leben, so viel Ineinandergreifendes auf engstem Raum!“ heißt es an unauffälliger Stelle. (...) In erster Linie ist Erwin Einzingers Roman ausgesprochen unterhaltsam. Und das heißt nicht: anspruchslos. Das wissen wir aus der Geschichte der Unterhaltungsmusik.«
   (Thomas Rothschild, Stuttgarter Zeitung)

»Dem Leser eröffnet sich eine wahre Fundgrube an Wissen, das dem Autor bewahrenswert vor dem Vergessen durch unsere schnelllebige Jetzt-Kultur erscheint, ob es sich nun um die letzten Tage von Andy Warhol handelt, um Jazz in Russland unter Stalin oder hiesige Trachtenmode. Mit wenigen Worten gelingt es Einzinger immer wieder, neue Perspektiven zu schaffen und ungewöhnliche Zusammenhänge herzustellen. (...) Es ist nicht zuletzt dieser klare, unverstellte Blick des Beobachters Einzinger, der dieses ungewöhnliche Buch zu einem großen Lesevergnügen macht.«
   (Sebastian Fasthuber, now!)

Über Erwin Einzinger

Geboren 1953 in Kirchdorf an der Krems, Studium der Anglistik und Germanistik in Salzburg. Lebt als Schriftsteller und Übersetzer in Micheldorf.

Buchveröffentlichungen
  • Lammzungen in Cellophan verpackt (1977, Verlag Alfred Winter)
  • Das Erschrecken über die Stille, in der die Wirklichkeit weitermachte. Einundsiebzigundein Leben (1983, Residenz Verlag)
  • Kopfschmuck für Mansfield, Roman (1985, Residenz Verlag)
  • Tiere, Wolken, Rache. Gedichte (1986, Residenz Verlag)
  • Das Ideal und das Leben (1988, Residenz Verlag)
  • Blaue Bilder über die Liebe (1992, Residenz Verlag)
  • Kleiner Wink in die Richtung, in die jetzt auch das Messer zeigt. Gedichte (1994, Residenz Verlag)
  • Das wilde Brot (1995, Residenz Verlag)
Übersetzungen
  • Robert Creeley, Mabel. Eine Geschichte (Residenz Verlag, 1989)
  • Robert Creeley, Autobiographie (Residenz Verlag, 1993)
  • William Carpenter, Regen. Gedichte (Residenz Verlag, 1990)
  • William Carpenter, Ein Hüter der Herden. Roman (Residenz Verlag, 1993)
  • William Carpenter, Mit Feuerzungen. Gedichte (Residenz Verlag, 1995)
  • John Ashbery / James Schuyler, Ein Haufen Idioten (Residenz Verlag, 1990)
  • James Schuyler, Hymne an das Leben. Gedichte (Residenz Verlag, 1991)
  • John Ashbery, Hotel Lautréamont. Gedichte (Residenz Verlag, 1995)
  • John Ashbery, Und es blitzten die Sterne. Gedichte (Residenz Verlag, 1997)
  • Ed Sanders, Der Sommer der Liebe. Tales of Beatnik Glory (Hannibal Verlagsgruppe KOCH, 2002)
Die Bücher von Erwin Einzinger sind im Buchhandel und antiquarisch erhältlich. Im Online-Buchhandel: Amazon

Antiquarisch bei Abebooks:

   

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