Quickshot - Schnellschuss vom 12.12.2005 | Quickshot-Index

Im Radio:

Trockenheit (Im Stil James Schuylers)

Gedichtvortrag in der Sendung »Das Sprachlabor« beim Stadtradio Göttingen
am 16.12.2005 zwischen 16 und 17 Uhr

Empfang über das Internet

Es freut mich, dass dieses von mir dem amerikanischen Lyriker James Schuyler (1923-1991) nachempfundene Gedicht von Dieter Porth für seine Hitliste im Internet entdeckt und ausgewählt wurde.

Als ich es 1982 schrieb, hatte ich begonnen, Gedichte Schuylers zu übersetzen. (Einige der resultierenden Übersetzungen sind im Internet zu lesen.) Seither habe ich mehrere Versuche unternommen, Schuyler in Übersetzung in deutschen Literaturzeitschriften zu publizieren – ohne Erfolg. Vom Residenz Verlag, bei dem 1991 in Übersetzung von Erwin Einzinger eine Gedichtauswahl unter dem Titel »Hymne an das Leben« erschien, bekam ich zu hören, dass dieses Buch einer der größten Misserfolge der Verlagsgeschichte war.

So richtig einleuchten will mir nicht, warum Schuyler, ein mit dem Pulitzerpreis ausgezeichneter und in USA auch nach seinem Tode immer mehr respektierter und von der Literaturwissenschaft rezipierter Lyriker und Romancier, im deutschen Sprachraum kein Publikum finden sollte. Er schreibt leicht verständlich und unakademisch und vermag es auf unnachahmliche Weise, im Alltäglichen die Schönheit des Lebens aufzuspüren.

William Corbett – Herausgeber einer Auswahl von Briefen Schuylers von 1951-1991 – schrieb in The Boston Review:

Schuyler ist die Art von Künstler, an die Tolstoj dachte, als er schrieb, 'Das Ziel eines Künstlers ist es nicht, ein Problem unwiderlegbar zu lösen, sondern die Menschen dazu zu bringen, das Leben in seinen zahllosen, unerschöpflichen Manifestationen zu lieben.'

Es wäre ein kleiner Erfolg, wenn durch die Präsentation meines Gedichts im Radio ein paar Interessierte auf James Schuyler aufmerksam gemacht würden.

Johannes Beilharz

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